BUND Kreisgruppe Hochsauerlandkreis

Autobahn A46/B7n

Eine über 50jährige Planungsgeschichte und leider immer noch aktuell!

A46/B7n verhindern

… länger als ein halbes Jahrhundert Planungen …

… und am 08. Dezember 2022 stimmt der Arnsberger Stadtrat mit 30:19 Stimmen für die Beschlussvorlage des Bürgermeisters und somit gegen die A46/B7n.

Vom Tisch ist das Projekt aber erst, sobald es aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen wurde.

Der Widerstand geht weiter … auf Landes- und Bundesebene mit dem BUND-Landesverband NRW und dem BUND-Bundesverband.

Seit Beginn der Planungen zum Weiterbau der A46 zwischen Hemer und dem Anschluss an die A445 bei Arnsberg, ist der BUND NRW mit seinen dort ansässigen Orts- und Kreisgruppen Mitglied in der Gruppeninitiative GigA46 (Gruppeninitiative gegen A46). So auch die BUND Ortsgruppe Arnsberg und die BUND Kreisgruppe HSK.

Im gesamten Untersuchungsraum wehren sich immer mehr Menschen gegen den Weiterbau der A46/B7n, auch in Arnsberg-Voßwinkel und den Arnsberger Stadtteilen südlich von Holzen und der Oelinghauser Heide. So haben sich die Anwohner des südlichen Untersuchungsraumes im März 2022 zu der „Bürgerinitiative Stopp A46/B7n Holzen / Oelinghauser Heide“ zusammengeschlossen. Wir, der BUND Arnsberg und HSK, unterstützen die „BI Stopp A46/B7n Holzen / Oelinghauser Heide“, welche ebenfalls Mitglied der GigA46 ist.

Seit über 50 Jahren finden diese Planungen zum Bau der A46/B7n statt, bei denen je nach Trasse, auch ein Teil des Arnsberger Stadtgebietes betroffen ist. Mittlerweile ist eine Kombilösung von Autobahn und Bundesstraße im Gespräch. Ursprünglich war eine Trasse durch den Luerwald und das Bibertal geplant. Das konnte u.a. mit Verkäufen von Kleinstparzellen an Privatleute erfolgreich verhindert werden. Außerdem sind der Luerwald und das Bibertal FFH-Gebiete.

Später wurde der Untersuchungsraum auf den Bereich nördlich vom Luerwald verlagert. Hier wurde dann eine kostenintensive Trasse mit mehreren Tunneln und einer gigantischen Brücke über das Ruhrtal, welches ebenfalls FFH-Gebiet ist, vorgeschlagen. Das wurde dann ebenfalls verworfen und der Untersuchungsraum auf ein Gebiet südlich von Arnsberg-Holzen ausgeweitet. Davon betroffen wären die Arnsberger Stadtteile und Höfe südlich von Holzen, Retringen, Möhringen, Oelinghauser Heide, Dahlsen, Stiepel und Hüsten.

Am 08. Dezember 2022 hat der Arnsberger Stadtrat mit 30:19 Stimmen für die Beschlussvorlage des Bürgermeisters und somit gegen die A46/B7n gestimmt. Ein großartiger Erfolg und herzlichen Dank an den Arnsberger Bürgermeister Ralf Paul Bittner und den Stadtrat.

Der Untersuchungsbereich für alle Trassen (auch außerhalb des Arnsberger Stadtgebietes), die im Gespräch waren und sind, beinhaltet alle Arten von Schutzgebieten. Vom Landschaftsschutzgebiet der Typen A, B und C, bis hin zu FFH- und Natura 2000-Gebieten, die auf EU-Ebene geschützt sind.

Die scheue und seltene Wildkatze hat sich auch im ländlichen Bereich des Arnsberger Stadtgebietes wieder-angesiedelt. Bilder durch Wildkameras und ein Totfund vom 02.08.2018 auf einer Landstraße bei Menden- Asbeck, in der Nähe von Arnsberg-Holzen, bestätigen das.

Hier im ländlichen Bereich des Arnsberger Stadtgebietes sind außerdem noch viele weitere seltene Tier- und Pflanzenarten heimisch, als Brutvögel z.B. der Eisvogel, Rotmilan, Wespenbussard, Neuntöter, Wachtelkönig, Schwarzstorch, alle Spechtarten, oder eine kleine Uferschwalben-Kolonie am Bieberbach … um nur einige zu nennen.

Auch seltene Wald- und Pflanzengesellschaften sind hier noch anzutreffen.

Viele Landwirte haben mittlerweile auf Bio umgestellt, was die Artenvielfalt weiter fördert.

Das Kloster Oelinghausen als Wallfahrtsort, mit seiner historisch erhaltenen Kulturlandschaft ist wertvoller Rückzugsort für Erholung und Gebet.

Das alles sind seltene Schätze, die es zu bewahren gilt und durch die A46/B7n unwiederbringlich zerstört würden.

Der Lückenschluss der A46/B7n ist nicht vereinbar mit dem geltenden Klimaschutzgesetz, verstößt gegen die Arnsberger Nachhaltigkeitsstrategie und ist auch ein Verstoß gegen die gesetzlich festgelegten Erhaltungsmaßnahmen der Schutzgebiete.

Deutschland ist das Land mit dem dichtesten Straßennetz. Mit noch mehr Straßen und Autobahnen wird der Verkehrskollaps nicht aufgehalten oder dezimiert. Ganz im Gegenteil ... das bringt noch mehr Verkehr und Abgase in selbst abgelegene Regionen.

In Zeiten von Klimawandel und Artenschwund ist der Bau von Autobahnen aus unserer Sicht überflüssig und die dadurch bedingte Zerstörung von Flora und Fauna verantwortungslos.

Die A46/B7n ist unsinnig und bringt nicht die erhoffte Entlastung, die sich die Autobahnbefürworter wünschen.

Was wir brauchen, sind intelligente Verkehrskonzepte

Für den Erhalt unserer wertvollen Landschaft und Artenvielfalt vor Ort

Denn ohne Erholungsgebiete für uns Menschen, ohne landwirtschaftliche Flächen, ohne Natur und Umwelt, wird es langfristig auch keine Wirtschaft mehr geben ...

Mobilitätswende JETZT !

STOPP A46/B7n !

Auch wenn die Stadt Arnsberg sich gegen die A46/B7n ausgesprochen hat, geht der Kampf weiter. Denn nur wenn dieses unsinnige Straßenbauprojekt aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen wird, ist endlich Schluss.

Neuigkeiten und Aktuelles können Sie auf der Homepage der Gruppeninitiative GigA46 lesen ...

 

Rückblick Podiumsdiskussion "Volksinitiative Artenvielfalt NRW"

Landschaftserhalt + Artenvielfalt ohne A46/B7n

Am 26.04.2022 hatten die BUND Gruppen Arnsberg und HSK (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), die BI Stopp A46/B7n Holzen / Oelinghauser Heide und die GigA46 Gruppeninitiative gegen die A46 zu einer Podiumsdiskussion zur Landtagswahl 2022 mit dem Thema „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ eingeladen. "Flächenfraß stoppen" ist eine der 8 Forderungen der Volksinitiative. So waren dann die Planungen zum Bau der A46/B7n ebenfalls ein besonderes Thema.

Die Podiumsteilnehmenden waren Klaus Kaiser (CDU), Frank Neuhaus (SPD), Helle Sönnecken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Hubertus Wiethoff (FDP) und Karl-Ludwig Gössling, (Die Linke). Schön, dass besonders die Landtagskandidat:innen aus dem HSK, so kurz vor der Wahl, die Zeit fanden mit uns zu Diskutieren.

Vorab zur Information:

Wir, die BUND-Gruppen Arnsberg und HSK, haben uns mit vielen anderen der „Volksinitiative Artenvielfalt in NRW“ angeschlossen und hierzu an zwei Samstagen im September 2020 mit unserem Infostand in der Neheimer Fußgängerzone Unterschriften gesammelt.
Am 09. November 2021 haben CDU und FDP im Umweltausschuss des Landtags gegen die „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ gestimmt. Damit ignorieren sie auch die Stimmen von 115.035 Bürger:innen dieses Landes und sabotieren mögliche Auswege aus der Biodiversitätskrise. Eine großartige Chance, NRW voranzubringen, wurde damit verpasst.

Die 8 Forderungen der Volksinitiative sind: Flächenfraß verbindlich stoppen, Schutzgebiete wirksam schützen, Naturnahe und wilde Wälder zulassen, Naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen, Biotopverbund stärken und ausweiten, Lebendige Gewässer und Auen sichern, Artenschutz in der Stadt fördern, Nationalpark in der Senne ausweisen.

Klimawandel, Flächenfraß, Biotopzerstörung und Artenschwund … zu all den Forderungen der Volksinitiative sehen wir Stillstand oder sogar Rückschritte. Ganz aktuell hier vor Ort z.B. die seit mittlerweile 50 Jahren in Planung befindliche A46/B7n. Alle Jahre wieder wird versucht doch noch eine Trasse zu finden … dabei wäre das die teuerste Ortsumfahrungs-Autobahn Deutschlands, so Birgit Jakubzik (Vorsitzende und Sprecherin der BUND Ortsgruppe Arnsberg) zu Anfang der Veranstaltung während der Begrüßungsrede.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Klaus Brunsmeier, Vorstandsmitglied beim BUND NRW. Mit seiner freundlichen Art konnte er selbst unbequeme Fragen professionell und höflich an die Teilnehmenden stellen.

Stefan Neuhaus, Sprecher der GigA, hat uns über den aktuellen Stand der Autobahnplanung informiert. Der gesamte Untersuchungsraum beinhaltet wertvolle (Bio) -landwirtschaftliche Flächen, Naturschutzgebiete, Naherholungsgebiete und einzigartige historische Kulturlandschaften wie das Kloster Oelinghausen bei Arnsberg-Holzen. Der Lückenschluss verstößt gegen die Arnsberger Nachhaltigkeitsstrategie und ist ebenso ein Verstoß gegen die gesetzlich festgelegten Erhaltungsmaßnahmen der Landschaft- und Naturschutzgebiete, besonders auch des FFH und Natura 2000 Gebietes Luerwald-Bieberbach! Die Kosten für die A46 liegen im Bundesverkehrswegeplan mittlerweile bei über 600 Millionen Euro für 20 Kilometer Straße und sie werden weiter steigen.

Während dieser Podiumsdiskussion gab es gezielte Fragen zum Sinn der A46/B7n, zur Landwirtschaft, dem Waldbau, Artenvielfalt und Artensterben durch Verkehr und Straßenbau gegeben. Auch die Besucher hatten die Möglichkeit sich an den Fragen zu beteiligen. Auf diese Weise entstanden kleinere Diskussionen.
Eine große Diskussionsrunde mit z.B. Erarbeitung einer Kompromisslösung wäre in der Durchführung der Veranstaltung, innerhalb von zwei Stunden, absolut unrealistisch gewesen. Vor Jahren hatte der BUND eine Netzlösung erarbeitet und beim Verkehrsministerium der Bundesregierung eingereicht: Um die regionalen Pendlerströme besser abzufangen, braucht es statt der teuersten Ortsumfahrung Deutschlands kleinere Ausbauten im Bestand, innerstädtische Verbesserungen und eine Stärkung des regionalen Bahnverkehrs.

Diese Netzlösung wurde, mit für uns nicht haltbaren Argumenten, leider ablehnt. Was sollte es da jetzt noch für einen Kompromiss geben? Ein bissel Autobahn hier und ein bissel Straße dort? Entweder ist Mensch für oder gegen die A46/B7n. Nach 50 Jahren Planung, unzähligen Diskussionen, mit einer immer wiederkehrenden und erfolglosen Trassensuche, da kann in zwei Stunden Podiumsdiskussion nicht plötzlich DIE Lösung parat sein.
Die Situation zeigt doch immer wieder ganz konkret: Es gibt keine Menschen- und Naturverträgliche Trassenlösung! Stopp A46/B7n!

Es war eine, mit ca. 100 Gästen gut besuchte, gelungene Veranstaltung mit guter Stimmung. Obwohl es nicht immer klare Aussagen der Podiumskandidat:innen zu den einzelnen Themen gab, zu zwei wichtigen Fragen (Unterstützung der Volksinitiative Artenvielfalt und Bau der A46/B7n) gab es dann doch klare Antworten.
Klaus Kaiser (CDU): „Mir fehlt aber die Fantasie, wie eine ausgebaute B 7 durch die Oelinghauser Heide führen soll, dem würde ich auch nicht zustimmen“.
Frank Neuhaus (SPD): „Wir warten die Prüfungen ab und erörtern dann die Auswirkungen auf die Stadt“ und „wir befürworten die Volksinitiative Artenvielfalt weiterhin“.
Helle Sönnecken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): „Wir setzen auf den ÖPNV. Von einem Weiterbau der Autobahn halten wir nichts - trotz aller Argumente verkürzter Fahrzeiten von Pkw und Lkw. Die eingesparte Zeit würden wir sicher ganz schnell wieder an anderer Stelle verlieren, weil wir uns den Fernverkehr in die Region holen“ und „wir befürworten und unterstützen die Volksinitiative Artenvielfalt weiter“.
Hubertus Wiethoff (FDP): Sprach sich nicht gegen die A46/B7n aus, räume aber ein, „dass ich es schwer fände, wenn weitergebaut werden würde“.
Karl-Ludwig Gößling (Die Linke): Es braucht mehr Investitionen in den ÖPNV und positionierte sich gegen den Weiterbau. „Die Autobahn ist 50 Jahre nicht gebaut worden, ohne dass die Welt unterging. Und sie wird das auch nicht, wenn wir das Autobahnprojekt jetzt beerdigen.“

Marie-Katrin vom Tiggeshof machte dann das Schlusswort, in dem sie ein deutliches und trauriges Bild malte, welchen Einfluss die A46/B7n auf ihren Hof (der seit 20 Generationen im Familienbesitz ist) und ihre pädagogische Arbeit mit den Kindern des Bauernhofkindergartens hätte.

„Wie soll ich den Kindern einen respektvollen Umgang mit der Natur beibringen, wenn meine Lebensgrundlage für den Bauernhofbetrieb und der Erlebnisraum der Kinder bald zubetoniert wird? Bitte denken Sie über die Auswirkungen in unserer Heimat und über unser aller Zukunft nach und gehen Sie am 15.05.2022 wählen.“ … so Marie Tigges, stellvertretende Sprecherin der BI Stopp A46/B7n.

Danke, dass Sie / ihr da wart … für die Teilnahme als Podiumskandidat:innen, als Gäste, Helfer:innen und Mitorganisator:innen bei der Planung der Veranstaltung.
Danke auch an Herrn Haselhorst von der WP und Herrn Julius Kolossa vom Sauerlandkurier für die Presse.
Ein besonderer Dank auch an Klaus Brunsmeier und Stefan Neuhaus.
Ebenso ein besonderer Dank für die großzügigen Spenden für die Kosten der Hallenmiete.

Die Bürgerinitiative Stopp A46/B7n Holzen / Oelinghauser Heide stellt sich vor

Foto: BI Stopp A46/B7n

Der Pressetermin am 25.03.2022 auf der Kalten Lieth, oberhalb des Klosters Oelinghausen, war ein absoluter Erfolg für uns alle! Rund 150 Bürgerinnen und Bürger haben an dieser Aktion teilgenommen. Damit haben sie ein wichtiges und öffentlich wirksames Zeichen gegen den Bau der A 46/B7n gesetzt.

Ein besonderer Dank geht auch an die Orga-Gruppe. Sie alle haben dazu beigetragen, dass dieser Termin überhaupt erst möglich wurde.

Wir werden gemeinsam die nächsten Wochen bis zur Landtagswahl und darüber hinaus, intensiv nutzen um noch mehr Mitstreiter/-innen zu gewinnen und um unsere lokale Politik wachzurütteln. Der Bau der A46/B7n muss verhindert werden, so Matthias Fischer, Sprecher BI Holzen/Oelinghauser Heide Stopp A46/B7n.

Wir vom BUND Arnsberg und HSK weisen darauf hin, dass der Lückenschluss gegen die Arnsberger Nachhaltigkeitsstrategie verstößt und ebenso ein Verstoß gegen die gesetzlich festgelegten Erhaltungsmaßnahmen der Lanschaftsschutzgebiete, des FFH und Natura 2000 Gebietes Luerwald-Bieberbach ist !

Vielen Dank für Euer Da-Sein und fürs Mitmachen.

Vielen herzlichen Dank auch an die Presse für die beiden guten Artikel.

Weiter zum Artikel im Sauerlandkurier vom 02.04.2022:

https://www.sauerlandkurier.de/hochsauerlandkreis/arnsberg/stopp-a46-b7n-widerstand-gegen-moegliche-trassenfuehrung-durch-klosterlandschaft-91448889.html

BI Stopp A46/B7n Holzen / Oelinghauser Heide
GigA 46 Gruppeninitiative gegen A46
BUND Arnsberg und HSK
(Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)

Ansprechpartnerin

Birgit Jakubzik

Vorstand und Sprecherin
E-Mail schreiben Mobil: 0176 91101312