Foto: Esther Rossa
Hilfloses Rotmilanküken in der Oelinghauser Heide
Ein Biologe, der im Auftrag eines Windkraftprojektierers im Bereich des Klosters Oelinghausen eine ornithologische Kartierung durchführte, hat am gestrigen Nachmittag einen besonderen Fund gemacht. Unter einem bekannten Rotmilanhorst in einer alten Eiche lagen zwei Rotmilanküken. Ein Küken war leider bereits verendet, das andere Küken in einem hilflosen schlechten Allgemeinzustand.
Ratsuchend wandte er sich an die Leitstelle der Feuerwehr im HSK. Diese vermittelte ihn an die Wildvogelexpertin Esther Rossa, die sich des kleinen Kükens annahm.
Zusammen mit Falknerin Claudia Haardt, die die BUND Greifvogelstation HSK betreibt, wurde der kleine Patient zunächst in Augenschein genommen und von unzähligen Fliegeneiern befreit.
Offensichtlich hat der Kleine bei seinem Sturz ein Schädel-Hirntrauma erlitten. Sorgen bereitete außerdem ein Flügel, der möglicherweise gebrochen sein könnte.
Bereits zuvor hatte der Biologe, aus Sorge eine Vergiftung könnte Ursache des Fundes sein, Kontakt mit dem Komitee gegen den Vogelmord aufgenommen. Diese konnten ihn aber beruhigen, bei einer Vergiftung wäre das zweite Tier längst verendet gewesen.
Über die Ursache des Absturzes der beiden Küken kann nur spekuliert werden. Vielleicht hat ein Uhu den Horst angeflogen, sodass die Küken erschreckt aus dem Horst gefallen sind.
Die Altvögel wurden im Laufe der Woche mehrfach gesichtet.
Die aufgesuchte Tierärztin konnte hinsichtlich des Flügels Entwarnung geben. Die Knochen sind nicht gebrochen, im Schulter- Flügelbrereich befindet sich jedoch ein massives Hämatom.
Langsam befindet sich der kleine Patient auf dem Weg der Besserung, wir alle drücken fest die Daumen, dass die Genesung weiterhin erfolgreich voranschreitet.