Die Wildkatze (Felis silvestris silvestris)

Wildkatzen sind keine verwilderten Hauskatzen, sondern streiften schon durch die Wälder Europas, lange bevor die Römer die ersten Hauskatzen mit über die Alpen brachten. Prähistorische Knochenfunde belegen, dass schon unsere steinzeitlichen Vorfahren Wildkatzen recht gut gekannt haben müssen.

Wildkatzen sind auf den ersten Blick kaum von einer getigerten Hauskatze zu unterscheiden. Zwei deutliche Merkmale einer Wildkatze sind die verwaschene Zeichnung und das stumpfe geringelte Schwanzende. Wildkatzenkinder sind von getigerten Hauskatzen gar nicht zu unterscheiden.

Die Tiere sind Waldbewohner. Das Verbreitungsgebiet der Wildkatze erstreckte sich noch bis ins 20. Jahrhundert hinein fast über den ganzen Kontinent.

Die Wildkatze jagt hauptsächlich Mäuse. Dennoch wurde sie vom Menschen erbarmungslos verfolgt und in Deutschland vor etwa 100 Jahren nahezu ausgerottet.

Die preußischen Jagdstatistiken aus dem Jahr 1885 / 86 weisen im Regierungsbezirk Arnsberg 56 erlegte Wildkatzen auf (1). So wurde sie auch hier im HSK stark verfolgt und verschwand vielerorts.

Heute ist die Wildkatze nach Anhang IV der FFH-Richtlinie geschützt. Das bedeutet u.a. das die Fortpflanzung- und Ruhestätten, aber auch die Lebensräume nicht beeinträchtigt und zerstört werden dürfen.

(1) C. Arndt, Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald

Wildkatzenkinder bitte im Wald lassen!

Im Frühjahr bringt die Wildkatze ihren Nachwuchs zur Welt, meistens sind es zwei bis vier Kätzchen. Wenn die Katze auf Jagd gehen muss, lässt sie den Nachwuchs manchmal über mehrere Stunden allein. Und kleine Katzen sind, wie alle Tierkinder, sehr neugierig und bleiben nicht immer in ihren Verstecken.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Wildkatzenkinder versehentlich von Wanderern aus dem Wald mitgenommen wurden. Denn eine Wildkatze ist für Laien von einer grau getigerten Hauskatze nur schwer zu unterscheiden. Gerade die Jungtiere sind im Gegensatz zu den ausgewachsenen Wildkatzen, mit ihrer verwaschenen Fellzeichnung, stärker gezeichnet und sehen jungen Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich.

Wer also beim Waldspaziergang maunzende Katzenkinder, zum Beispiel in aufgestapelten Holzpoltern sieht oder hört, hat vielleicht eine Wildkatzenfamilie entdeckt. Jetzt heißt es: Bitte nicht stören und die Kätzchen auch nicht anfassen und auf keinen Fall mitnehmen.

Von den Holzpoltern geht jedoch auch echte Lebensgefahr für die Tiere aus. Immer wieder werden die Wildkätzchen beim Abtransport der Stämme zerquetscht oder mit verladen. Von März bis August, also während der Haupt-Wurf- und Aufzuchtzeit sollten die Polter, wenn sie in Wildkatzenwäldern liegen, daher nicht weggeräumt werden. Auch die Lagerung an einem zentralen Lagerplatz oder der sofortige Abtransport wären der jetzigen Praxis vorzuziehen.

Sollten Sie ein (oder mehrere) junge Kätzchen jedoch verletzt aufgefunden haben, die sich deutlich durch Rufen bemerkbar machen oder sogar versuchen Kontakt aufzunehmen, dann sind sie in Not und in der Regel bereits länger unterversorgt.

Dann rufen Sie umgehend folgene Notrufnummern an:

Wildkatzen-Notruf, täglich 24 Std. erreichbar:
BUND: 0151-56656360 oder der Retscheider Hof: 02224/97690820

Mail BUND:
Dr. Christine Thiel-Bender (Bonn) E-Mail: thiel-bender at europäischewildkatze.de
Dipl.-Biol. Manfred Trinzen (Buchet/Eifel) E-Mail: trinzen at europäischewildkatze.de

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